I bubble, therefore i am.


Kürzlich habe ich beim Klick auf „Social“ die Filterfunktionen entdeckt.


Grosszügigerweise wird mir von der „Informationswelt“ stets eine Wahl zwischen diversen und allzudiversen Bubbles gewährt. Was zeichnen diese Bubbles aus?


Bubbles stossen einander ab oder ziehen sich an, absorbieren Teile von anderen Bubbles oder werden absorbiert. Sie vergrössern oder verkleinern sich und bubbeln so vor sich her. Allen gemeinsam ist, sie verzerren die Sicht auf die Wirklichkeit. In diesem Sinne repräsentieren sie keine Wirklichkeit, sondern Weltanschauungen, die sie als Wirklichkeit proklamieren. Genaugenommen gibt es keinen Wettbewerb um die Wirklichkeit. Es gibt nur den Kampf um die Richtigkeit von Weltanschauungen. Man könnte das „Bubblefight“ nennen.


Das Gute dabei, es gibt, durch den jeweiligen Sprachgebrauch, mehr oder weniger eindeutige Kriterien zur Identifikation von weltanschaulichem Gebubble. Anhand eines Filters kann also ein guter Teil der Bubbles gleich mal ausgefiltert werden.

Es liesse sich nun einwenden, dass ich dadurch meine eigene Bubble generiere? Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Ja, in dem Sinne, dass ich bewusst unerwünschte Anschauungen ausblende. Nein, in dem Sinne das ich den Bubblefilter als Kläranlage verwende. Ich wünsche klares Trinkwasser aus meinem Wasserhahn und kein getrübtes Etwas, das mal Wasser war und mich beim Trinken sehr wahrscheinlich krank machen wird.

In meinem Klärfilter finden sich also keine ausschliesslich „rechten“ oder „linken“ Filter, sondern eben einfach alles, was geeignet ist, den Blick auf das Wesentliche und Eigentliche zu verstellen. Das geht von Kulturkampf über Religion bis Politik. Da ist wirkliche eine ganze Menge Dreck hängengeblieben, aber ich habe jetzt wieder trinkbares Wasser.

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